1. Presseschau 2007
Eine klare Sprache, Liebe und Sorgfalt drücken sich auch im Etikett der Shelter Winery in Eichstetten/ Kaiserstuhl aus, wo drei illustrative Zeichnungen in dezenter Farbigkeit ein Blatt, eine Schnecke und eine Hummel zeigen.

"Unsere Pumpe ist die Schwerkraft, und Geduld ersetzt den Filter" meinen Hans-Bert Espe aus Osterode, der mehrere Jahre Gutsverwalter in Durbach war, und Silke Wolf aus Paderborn. Sie lernten sich während des Studiums in Geisenheim kennen, sahen sich nach dem Abschluß in Weinregionen auf der ganzen Welt um und waren fasziniert von Oregon.

2004 folgte dann der Entschluss: Wir machen uns im Breisgau selbständig und konzentrieren uns auf das Wesentliche: den Spätburgunder. Sensationell niedrig ist mit 18 Hektolitern pro Hektar der durchschnittliche Ertrag der Jahre 2003 und 2004 für den Pinot Noir-Rotwein. Doch genau darin liegt für Hans-Bert Espe der Schlüssel zum Erfolg: "Dank der enorm niedrigen Erträge sind die Beeren eher physiologisch reif, und das Mostgewicht ist auch keinesfalls überzogen. So können wir relativ früh lesen und erhalten dadurch die Frische."

Die Reben wachsen in Malterdingen und Kenzingen teils in der aufwändigen Lyra-Erziehung, wo die geteilte Laubwand wie zwei sonnenhungrige Kollektoren die Sonnenenergie auffängt. Energiegeladen schmeckt auch der herrlich vitale, substanzreiche Pinot Noir-Rotwein, dessen Kraft in der Tiefe liegt. Es ist aber kein Hinabfallen, sondern eher ein sanftes Gleiten. Kein vorlauter Gedanke an Holz, aber Schellackpolitur, köstliche Vanille, Kirsche, Kräuter und eine fast schon ätherische Note. Ein sich harmonisch auffächernder Dreiklang aus Frucht, Säure und Mineral in sehr stimmiger Tonlage, deren klare, gradlinige Ansprache an Blatt, Schnecke und Hummel erinnert.

Richtig nach Spätburgunder schmeckt auch der weiße Blanc de Noir trocken, der einen anmutigen, fruchtigen Geschmack entfaltet, während der Sparkling brut (auch aus Spätburgunder) straff und sehr erfrischend ist.        zurück

Wein spricht deutsch
Stuart Pigott & Manfred Lüer